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Ein Interview mit Apotheker Alfred Chappuis, im Magazin «myHEALTH»

Was hilft bei Frühjahrsmüdigkeit?

«Im Frühling werden die Tage länger und der Körper stellt seinen Hormonhaushalt um. Die Produktion von Serotonin – dem Glückshormon – wird hochgefahren, während die Herstellung von Melatonin – dem Schlafhormon – gedrosselt wird», erklärt Alfred Chappuis. Diese Umstellung kostet Energie und manche reagieren mit Müdigkeit und Erschöpfungssymptomen. Dazu kommen die Temperaturschwankungen, die im Frühling nicht selten sind. «Dieses ständige Anpassen an die Umgebung wirkt für den Körper zusätzlich ermüdend», so der Apotheker.

Die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit können unterschiedlich sein. Betroffene klagen etwa über Antriebslosigkeit – auch bei ausreichendem Schlaf – Wetterfühligkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit oder Kreislaufprobleme.

Mit natürlichen Mitteln gegen die Beschwerden

Pflanzliche Präparate haben sich bei der Behandlung der Frühjahrsmüdigkeit besonders bewährt. Infrage kommen Produkte als Stärkungsmittel auf Kräuterbasis mit Kalzium und Eisen oder Mittel mit Sanddorn, einem Vitamin C-Booster. Auch Spagyrik kann helfen: «Ein Energie-Spray aus Essenzen vom Kolabaum, Hafer, Arnika und Rosmarin lindert die Gemütsschwankungen, aktiviert, wirkt emotional ausgleichend und regt gleichzeitig die Feingefässdurchblutung an», erklärt Chappuis. Tees mit Bitterstoffen aus Artischocke und Löwenzahnwurzel und harntreibende Stoffe aus Birke oder Brennnessel kurbeln den Stoffwechsel an. Egal, für welche Therapie der Betroffene sich entscheidet, wichtig sei, dass sie seinen Bedürfnissen entspricht und er sie umsetzen kann, so der Experte.

Vorsicht bei Kontraindikationen

Bei einigen pflanzlichen Produkten kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen oder sie dürfen gar nicht oder nur unter Rücksprache eingenommen werden, wenn gleichzeitig andere Medikamente eingenommen werden. Dies ist beispielsweise bei Johanniskraut-Präparaten der Fall. Sie interagieren unter anderem mit Immunsuppressiva, Antidepressiva, Blutverdünner oder hormonellen Verhütungsmitteln. Betroffene sollten Apotheker deshalb immer über allfällige Grunderkrankungen und Medikamenteneinnahmen aufklären.

Tritt nach ein bis zwei Monaten keine Besserung auf, rät der Apotheker, einen Arzt aufzusuchen. Gewichtsverlust, andauernder Durst oder einfach das Gefühl, dass der Körper anders reagiert als früher, sollten unbedingt abgeklärt werden.

Vorbeugen für nächstes Jahr

Wer sich im nächsten Jahr nicht wieder schlapp fühlen möchte, für den hat Apotheker Alfred Chappuis einige Tipps: «Während Monaten mit dem Buchstaben «r» am Schluss – September–Februar – sollte man besonders gut auf seine Nährstoffversorgung schauen, um energiegeladen in den Frühling zu starten.» Wem die Sonne in der kalten Jahreszeit fehlt, kann sich eine professionelle Lichttherapielampe (mind. 10'000 Lux) besorgen oder mieten und sich etwa 20 Minuten pro Tag anstrahlen lassen. Und: «Unbedingt eine positive Einstellung gegenüber dem Frühling bewahren und nicht an das anstrengende Frühjahr vom letzten Jahr zurückdenken. Freuen Sie sich bewusst auf den Frühling und tun Sie sich etwas Gutes!»

Powerdusche

Als besonderen Energiekick in den Tag empfiehlt der Apotheker kalt-warme Wechselduschen, um den Kreislauf zu aktivieren.

Powerbeere

Zum Frühstück eignet sich beispielsweise ein klassisches Birchermüesli mit Gojibeeren. Sie enthalten Eisen, Kalzium und viele Vitamine.

Powergemüse

Radieschen sind Frühlingsboten. Die Schärfe stärkt das Immunsystem und schützt den Verdauungstrakt vor Pilzen und Bakterien, Vitamin C bringt Energie.

 

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